Zum Tode von Bruno Schnell

Eine der wichtigsten Stimmen unserer Medienlandschaft ist verstummt, der Tod von Verleger Bruno Schnell ist ein großer Verlust für Franken und Deutschland. Er war ein Mann, der stets klare Kante zeigte.

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Bescheiden, entschieden, sozial, kämpferisch, ein überzeugter Demokrat und Familienmensch — Schnell war ein lebendes Vorbild und trotzdem kein Prahlhans. Ganz im Gegenteil, er vertraute seinen Mitarbeitern, band sie ein, delegierte geschickt. Bemerkenswert dazu: Trotz aller Veränderungen auf dem Zeitungsmarkt verzichtete er auf betriebsbedingte Kündigungen und trat für seine Leute ein, wann immer und wie immer er konnte.
Er warnte vorausschauend früh vor ungezügeltem Kapitalismus und dessen negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft. Schnells soziales Engagement trug Früchte, Aktionen wie die weihnachtliche „Freude für alle“ haben mittlerweile jahrzehntelange Tradition. Rassismus und Nationalismen hatten bei ihm ebenfalls keine Chance, gerade das Bewusstsein um Nürnbergs bewegte Geschichte machten aus ihm einen entschiedenen Streiter für Toleranz und Freiheit des Einzelnen. Nürnberg, unsere Region Franken, ganz Deutschland hat mit ihm einen ganz großen Zeitgenossen verloren, mein herzliches Beileid gilt seiner Familie und den Kollegen und Mitarbeitern.