Klimakonferenz in Rothenburg

„Global denken – lokal handeln“. Dies war das spannende Thema der Podiumsdiskussion am 27. Februar in der Rothenburger „Molkerei“, an der ich gemeinsam mit dem SPD OB-Kandidaten Harry Scheuenstuhl teilgenommen habe. Moderiert wurde der Abend vom SPD Ortsvereinsvorsitzenden Christoph Rösch. Während ich vor allem für die großen bundespolitischen Linien zuständig war, zeigte Harry Scheuenstuhl immer wieder beeindruckend auf, welches konkrete Potential in Rothenburg nutzbar ist.

Der vom Menschen hervorgerufene Klimawandel ist eine Tatsache, wir müssen gegengesteuern. Dazu sind alle Akteure gefordert - alle Staaten, Wirtschaft und Gesellschaft. Forderungen an andere Länder sind nur legitim, wenn Deutschland ebenfalls handelt und als Vorbild vorangeht. Die Welt blickt auf Deutschland, das gleichzeitig aus Atom und Kohle aussteigt. Wenn es uns gelingt, Klimaschutz und wirtschaftlichen Wohlstand zu verbinden, dann werden andere Länder folgen. Für Harry Scheuenstuhl sind Umweltschutz und Energiebewusstsein seit jeher Teil seines Lebens: Als Umweltingenieur, als früherer umweltpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, aber auch ganz praktisch etwa beim eigenen Hausbau.

Ziel ist Klimaneutralität im Jahr 2050. Von großer Bedeutung ist der jetzt vollzogene Paradigmenwechsel, der eine dauernde öffentliche Überprüfung beinhaltet. Bei der Energiewende sind wir auf einem guten Weg, das Klimaschutzgesetz ist ein echter Meilenstein. Wir müssen aber für Unternehmen wie Bürgerinnen und Bürgern auch auf die Bezahlbarkeit achten.

Und das Potential Rothenburgs? Energieeinsparung ist nach den Worten Harry Scheuenstuhls  „kein Hexenwerk“. Bei öffentlichen wie auch privaten Bauvorhaben könnten mustergültige Lösungen durch Investition oder Förderung entstehen. Die Mittelschule, die saniert werden muss, könnte etwa zu einem Plusenergiehaus gemacht werden, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Die Mehrkosten wären eine gute Investition in Umwelt- und Klimaschutz. „Wir müssen den Menschen zeigen, dass das möglich ist“, so Harry Scheuenstuhl, „auch wenn es etwas kostet!“ Entwicklungen wie Regeltechnik und Luft-Wärme-Pumpen oder Geothermie würden viel Energieeinsparung ermöglichen. Eine wichtige Rolle, um die Privatleute zu informieren, komme dabei den kommunalen Klimaschutzberatern zu.

Deutschland ist schon heute in vielen Umwelttechnologien Weltmarktführer. Schön, wenn man an einer Zeitenwende mitarbeiten kann. Zwang als MIttel der Verkehrswende ist nicht der richtige Weg: Individuelle Mobilität ist nicht verzichtbar. Deshalb haben wir die Mittel für den Ausbau von Bahn und öffentlichem Nahverkehr vervielfacht. Neben der E-Mobilität nehmen wir auch die Wasserstofftechnologie in den Fokus von Forschung und Förderung.

Harry Scheuenstuhl bekräftigte seinen Willen als OB-Kandidat, in Rothenburg die Radwege zu erweitern und mehr Barrierfreiheit zu schaffen. Über den Busverkehr müsse im Kreistag immer wieder unter Einbringung neuer Ideen beraten werden, um Lösungen über die Stadtgrenzen hinaus zu finden.  Für den Fall seiner Wahl will er die Schaffung eines Umweltbeirats vorschlagen, entscheiden muss das aber der neue Stadtrat. Ich weiß aus vielen Jahren gemeinsamer Arbeit, Umwelt- und Klimaschutz sind Harry Scheuenstuhl ein echtes Herzensanliegen: „Vieles ist heute schon machbar – wir können und wollen in Rothenburg Vorreiter sein!" Das kann ich nur unterstützen.