Mehr Naturschutz und eine umweltfreundlichere Landwirtschaft

Europa will bis 2050 klimaneutral werden. Als Teil dieses 'Green Deals' stellt die EU Kommission heute zwei Strategien vor:

für mehr Naturschutz und für eine umweltfreundlichere Landwirtschaft.

 

Link zum Vorschlag der EU-Kommission

In Zeiten der Pandemie haben wir gemerkt, wie wichtig eine intakte Natur ist. Das immer weitere Vordringen des Menschen in unberührte Ökosysteme und in der Folge zerstörte Lebensräume begünstigen das Entstehen von Krankheiten und Pandemien. Und wir erleben auch eine neue Wertschätzung von Natur in unserem Alltag, beim Waldspaziergang mit der Familie oder beim Urlaub am Meer, am See oder in den Bergen. Die EU-Programme geben uns Rückenwind. Wir wollen mehr Schutzgebiete mit mehr unberührter Natur.

Die neue Biodiversitätsstrategie nimmt auch die Agrarbranche in die Pflicht. Das ist auch gut so. Gemeinsam mit den Landnutzern und den Tierhaltern müssen wir für kommende Generationen, aber auch jetzt für unsere Umwelt erreichen, dass weniger Pestizide und Düngemittel und weniger Antibiotika eingesetzt werden. 

Ich begrüße es sehr, dass nach dem Willen der Kommission ein Viertel der EU-Landwirtschaftsfläche auf Bioanbau umgestellt werden soll. Denn die derzeitige Landwirtschaft hat nicht nur großen Einfluss auf das Artensterben, sondern auch auf die Erderwärmung. Zwar ist der CO2-Ausstoß in anderen Bereichen größer, doch werden durch die Landnutzung die größten Lachgas- und Methan-Emissionen freigesetzt. Lachgas ist 300-mal klimaschädlicher als CO2, Methan 25-mal. Insofern müssen sich diese Strategien in die Reform der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik deutlich wiederfinden. Das heißt, dass die Steuergelder zukünftig nur noch nach dem Prinzip, öffentliches Geld für öffentliche Leistungen' an die Landnutzer verteilt werden sollte. Nur dann kann eine umweltschonende Landwirtschaft nachhaltig wirtschaftlich werden.