„Heißzeit“ verhindern — Klimaschutz muss verbindlich geregelt werden

Zwar ist der Forschungsbericht der Nationalen Akademie der Wissenschaft der USA (PNAS) noch vage und die Erkenntnisse noch nicht ausreichend unterfüttert. Allerdings bündelt sie auf deutliche Art und Weise die Bedrohung durch den Klimawandel für uns Menschen. Der Tenor ist klar: Drehen wir nicht gemeinsam an den Stellschrauben, um die Erderwärmung seit der Industrialisierung zumindest auf zwei Grad zu begrenzen, droht ein Dominoeffekt mit dramatischen Folgen. In dem Bericht ist von einer „Heißzeit“ die Rede, in der sich die Erde um vier bis fünf Grad zu erhitzen drohe. Den Wissenschaftlern zufolge könnte der Meeresspiegel langfristig um zehn bis 60 Meter ansteigen. Ganze Inseln und weite Landstriche laufen Gefahr, dabei unterzugehen.

Die Studie und die Platzierung in sämtlichen Leitmedien ist in allererster Linie ein flammender Appell an den US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump, der aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen möchte. Wir sollten dabei nicht den Fehler machen, mit dem Finger nur auf die USA zu zeigen, sondern müssen klar festhalten:
Klimaschutz benötigt deshalb ein Gesetz, das haben wir im Koalitionsvertrag so festgehalten und eine Umsetzung ist dringend geboten, inklusive kumpelfreundlichem Kohleausstiegsdatum. Die Kohleverstromung ist ein großer Verursacher des Treibhauseffektes. Außerdem hat die Dürre in der Hitzewelle klar gemacht, dass die Landwirtschaft ein doppeltes Reaktionsmodell benötigt: Umweltfreundlicher, nachhaltiger wirtschaften und sich bereits jetzt auf die ersten Klimaveränderungen einstellen. Dabei müssen wir als politischer Betrieb vernünftige Rahmenbedingungen schaffen.

Denn ein Bild in der medialen Nachbetrachtung der SWR-Umweltredaktion ist gut gewählt, um zu verdeutlichen, dass die Uhr gnadenlos tickt: Stellen Sie sich ein Auto vor, das einen Hang hinauf geschoben wird. Wenn das Auto einmal über die Kante rüber ist, dann rauscht es ab. Wir sind in der Phase, in der wir Menschen den  Klimawandel anschieben. Wir sehen im Nebel nicht genau, wo diese Kante ist, aber wir schieben wie die Blöden, indem wir Kohle, Öl und Gas verbrennen. Wenn wir es über die Kante hinüber geschoben haben, kippt es mit einer Wucht, der wir dann wenig entgegenzusetzen haben. Die Uhr tickt bereits, und das gnadenlos, es ist Zeit für internationale Lösungen — die wir auf keinen Fall mehr auf die lange Bank schieben können.