Somerreise 2020: Der Fürther Hauptbahnhof muss barrierefrei werden

Rund 10.000 Menschen steigen am Hauptbahnhof meiner Heimatstadt Fürth täglich ein, aus oder um. Es wären noch mehr, würde die mangelnde Zugänglichkeit der Bahnsteige nicht viele Menschen vor erhebliche Probleme stellen. Unser Bahnhof ist einer der größten in Bayern, das Bahnhofsgebäude wird gerade wunderbar restauriert, und der Vorplatz soll in den nächsten Jahren zur Mobilitätsdrehscheibe umgebaut werden - nur der Zugang zum Zugverkehr bleibt für viele Menschen eine nicht zu bewältigende Hürde. Während viele deutlich kleinere und weniger zentrale Bahnhöfe inzwischen barrierefrei sind, ist das in Fürth nicht der Fall - und leider nicht einmal absehbar.

Die Zeit des Abwartens und Vertröstens auf Zuschüsse, die irgendwann kommen sollen, muss jetzt vorbei sein. Wenn von Seiten der Bahn und des Aufsichtsrates keine klaren Signale gesendet werden, muss jetzt der politische Druck erhöht werden. Deshalb habe ich den Staatssekretär Florian Pronold als Mitglied der Bundesregierung an den Fürther Hauptbahnhof geholt, damit die völlig unzureichende Situation Thema in der Regierung wird. Ich selbst werde den Sachverhalt im Bundestag zur Sprache bringen und den Bundesverkehrsminister zu einer Stellungnahme und entschlossenem Handeln auffordern.

Leider wird das Thema Barrierefreiheit in der Debatte häufig auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen reduziert. Unter der Situation leiden aber viel mehr Menschen: Eltern und Großeltern mit Kinderwägen, Seniorinnen und Senioren, erkrankte Menschen, aber auch Radfahrer, die ihr Rad in der Bahn mitnehmen möchten, oder Reisende mit schwerem Gepäck. Deshalb war es großartig, dass ein breites Bündnis zu dieser Gelegenheit zusammengekommen ist: Nicht nur waren auch der Oberbürgermeister Thomas Jung und der Vorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion vor Ort, sondern auch Seniorenrat, Behindertenrat, ADFC und viele andere!